Teilvorhaben II

Zielsetzung des Teilvorhabens II

Inszenierung von Jugend(lichkeit)
Günter Mey

Das Teilprojekt zur Inszenierung von Jugend und Jugendlichkeit untersucht Techniken der Bedeutungszuweisung innerhalb von Jugendkulturen, wie sie anhand von Texten, Artefakten, Bildern und Symbolen ablesbar sind. Insbesondere sogenannte Fanzines und Musikmagazine bilden die Grundlage der empirischen Untersuchung. Dabei steht nicht nur die Qualität der Bedeutungszuweisung im Mittelpunkt, sondern auch die Art und Weise der Bedeutungsproduktion etwa in Bezugnahme auf die Erwachsenengesellschaft (z.B.: Normen, Werte, Platzierung innerhalb generationaler Ordnungen, Zukunftsbezug). Die explizite Fokussierung auf die Konstruktion  von „Jugend(lichkeit)“ und deren Herstellung in Objektbereichen, die teilweise in Auseinandersetzung mit der Erwachsenenkultur der Gegenwartsgesellschaft erfolgt, erlaubt die Selbst-Verortung von Jugend im gesellschaftlichen Raum herauszuarbeiten. Umdeutungen und alternative Verwendungsweisen (Bricolage) von Objekten und Dingen zur Dar-/Herstellung von Jugend(lichkeit) ermöglichen dabei differenziert zu analysieren, in welcher Weise Bedeutungszuschreibungen erfolgen. Von besonderer Relevanz sind in diesem Zusammenhang die (Nicht-)Aushandlung von Generationsbeziehungen, die Attribuierung von Themen als generationstypisch bzw. einer anderen Generation charakteristisch, sowie die in diesen Inszenierungen erkennbaren Selbst-Positionierungen. Im Teilprojekt soll die Inszenierung von Jugend(lichkeit) anhand von drei jugendkulturellen Stilen exemplarisch untersucht werden: Punk, Skinhead und Hip-Hop. Dabei stehen folgende Schwerpunkte im Zentrum:

  • Inszenierungen von Jugend(lichkeit) im Sinne genuiner Zuschreibungen und Verwendung von Attributen zu Jugend;
  • Thematisierungen (inkl. Negation) von „Entwicklungsaufgaben“ und (normativen) Entwicklungsvorstellungen;
  • Bezüge auf (inkl. Abgrenzungen zu) andere Alterskategorien/Altersgruppen als Selbst-Verortung im generationalen Raum.

Diese drei Schwerpunkte sollen dabei sowohl auf „gemeinsame“ (übergeordnete) Kategorien über alle drei Jugendkulturen sowie mit Blick auf jeweils jugendkulturspezifische Thematisierungen erörtert werden. Ferner sollen aufgrund der Beständigkeit der drei ausgewählten Jugendkulturen Stabilitäten und Änderungen der Inszenierungen von Jugend(lichkeits)-Attributen über mehrere Jahrzehnte analysiert werden, um die gesellschaftliche Einbettung von Jugend(selbst)konstruktionen in Jugendkulturen nachzuzeichnen. Schließlich soll mit Blick auf langjährige Zugehörigkeit und damit Angehörige verschiedener Altersgruppen (Jugendliche, junge Erwachsene, Erwachsene) und deren Affinität zu Jugendkulturen nach Altersgruppenspezifischen Inszenierungen und Neuinterpretationen von Jugend(lich bleiben) gefragt werden.

Hochschule Magdeburg Stendal