Zielsetzung des Teilvorhabens V
Techniken der Bricolage
Almut Sülzle
Die Verknüpfung der in den Teilvorhaben I-IV in jeweils eigenständiger thematischer Fokussierung erzielten Zwischen- und Endergebnisse zu der Frage, wie Objekte und Artefakte in unterschiedlichen jugendkulturellen Kontexten mit Sinn und Bedeutung gefüllt werden und wie Materialien und Gegenstände aus der Alltagskultur im sozialen Zusammenhang der Szenen neu gedeutet werden, koordiniert in ständiger Begleitung und Übertragung der Resultate das Teilvorhaben V. Hier werden die verschiedenen disziplinären Perspektiven in einer eigenständigen kulturwissenschaftlichen Studie zusammengefügt, die methodologischen Erträge der verschiedenen Fragestellungen und qualitativen Zugangsweisen werden dabei gebündelt. Das Zentrale Ziel der verbindenden Teilstudie besteht über die diversen thematischen Foki der Einzelprojekte hinweg in der Identifikation und Deskription allgemeiner Techniken der Bricolage in Jugendkulturen. Als ein wichtiges Zwischenergebnis wird dabei eine gegenstandsübergreifenden Systematik der jugendkulturellen Artefakte entwickelt, die in der museums- und archivbezogenen Katalogisierung von Artefakten in der Dokumentation von Jugendkulturen Anwendung finden soll.
Das Teilprojekt erfüllt damit einerseits eine systematisierende und koordinierende Funktion für den Verbund insgesamt (inkl. Planung, Koordination und Durchführung der dazu notwendigen projektübergreifenden Workshops) und geht andererseits einer eigenständigen Fragestellung nach, die für die Verwertung der Ergebnisse des Projektverbunds von höchster Bedeutung ist. Über die Zusammenstellung und Auswertung der Einzelergebnisse hinaus soll das Teilvorhaben auch Ort für eine Meta-Reflektion sein, die sich damit beschäftigt, inwiefern unterschiedliche Archivierungsmethoden und die differierenden wissenschaftlichen Zugangsweisen den Blickwinkel auf Jugendkulturen bestimmen (z.B. indem gefragt wird, wer was sammelt bzw. auswertet und welche Artefakte nicht den Weg in die Sammlung bzw. Auswertung finden) – ein begleitendes Forschungsziel, das nur innerhalb eines interdisziplinären und eng zusammenarbeitenden Forschungsverbundes erreicht werden kann. Es werden also jugendliche Bedeutungszuweisungen in Kontrast zu jenen (Re-)Kontextualisierungen gestellt, die durch die Archivierung und wissenschaftliche Aufarbeitung von Artefakten und Produkten aus Jugendkulturen entwickelt werden.
Bezogen auf die Dissemination der Verbundergebnisse liegt die Konzeption und Entwicklung einer Wanderausstellung beim Teilvorhaben. Die Ausstellung soll sich an eine breite interessierte Öffentlichkeit wenden und die Forschungsergebnisse insbesondere in die verschiedenen Jugendkulturen und die Jugendforschung sowie in pädagogisch-professionelle Kontexte tragen. Mit Blick auf die Gegenstandsfelder aller Teilvorhaben und die im Teilvorhaben V entwickelten Perspektiven für die Bildungsarbeit sollen dabei zugleich Anschlüsse für die schulische und außerschulische Jugendarbeit skizziert werden. Nach Projektende sollen im Archiv der Jugendkulturen aus den erarbeiteten wissenschaftlichen Ergebnissen Projekte der politischen/kulturellen Bildung für Jugendliche und Akteure in Schule, Jugendarbeit und darüber hinaus entstehen, die in den Regelbetrieb des Archivs übernommen werden könnten.
Dr. Almut Sülzle
http://jugendkulturen.de/mitarbeiter_innen.html
E-Mail: almut.suelzle@jugendkulturen.de
Christian Schmidt
http://jugendkulturen.de/mitarbeiter_innen.html
E-Mail: christian.schmidt@jugendkulturen.de
Julia Chaker
http://jugendkulturen.de/mitarbeiter_innen.html
E-Mail: julia.chaker@jugendkulturen.de
Anja Thieme
http://jugendkulturen.de/mitarbeiter_innen.html
E-Mail: anja.thieme@jugendkulturen.de